Montag, 6. September 2010

Leading Ladies

Heute stelle ich Ihnen wie versprochen die beiden „leading ladies“ unserer „Schneekönigin“ vor.


Ingrid Gündisch
Das ist zum einen die Regisseurin Ingrid Gündisch, die vor kurzem mit ihrem Mann von Nürnberg nach Hamburg gezogen ist. Sie stammt ursprünglich aus Rumänien, was man eventuell daran merkt, dass sie mit einem herrrlichen rrrollenden „r“ spricht. Als Kind ist sie mit ihrer Familie nach Deutschland ausgereist und in der Nähe von Freiburg aufgewachsen. Als Schülerin liebäugelte sie lange mit einem Studium der Bildenden Kunst oder wäre fast Ärztin geworden, hat sich dann aber doch fürs Theater entschieden. Sie hat Regie an einer der renommiertesten Schauspielschulen studiert, an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ im ehemaligen Ost-Berlin. Im Anschluss an ihr Studium war sie als Regieassistentin am Berliner Ensemble und am Schauspiel Köln engagiert, wo sie auch ihre ersten eigenen Inszenierungen auf die Bühne brachte. Seitdem hat sie an allen möglichen Theatern gearbeitet und so ziemlich alles inszeniert, was der Spielplan hergibt: Klassiker, Jugendstücke, Uraufführungen. Ein Weihnachtsmärchen fehlte noch. Das hat sie letztes Jahr in Stuttgart inszeniert: „Aladins Wunderlampe“, in einer absolut zauberhaften Inszenierung, die u.a. mit einem Ring-Geist bestach, der von schauspielernden Zwillingsschwestern verkörpert wurde, die den Kindern ganz schön den Kopf verdreht haben, so blitzschnell konnte der Geist auf der einen Bühnenseite verschwinden und auf der anderen wieder auftauchen! In dieser Spielzeit bringt sie erst bei uns die „Schneekönigin“ heraus und reist dann gleich weiter ins nächste Märchenland: zum „Zauberer von Oz“ nach Schwaben.


Helke Hasse
Helke Hasse stammt aus Thüringen und lebt derzeit in Thüringens wunderschöner Hauptstadt, in Erfurt. (Für alle, die nicht so genau wissen, wo Thüringen eigentlich ist: Das ist das Bundesland im Südwesten der ehemaligen DDR. Es liegt zwischen Sachsen-Anhalt, Sachsen, Tschechien und Bayern. Thüringen ist u.a. bekannt für seine leckeren Bratwürste, den Thüringer Wald, ein Mittelgebirge, und eine Reihe wie an der Perlenschnur aufgereihter kulturell bedeutsamer Städtchen, die allesamt sehenswert sind, die bekanntesten sind Weimar, Jena und Eisenach.) Sie hat Bühnen- und Kostümbild in Dresden studiert und war nach dem Studium ebenfalls als Assistentin im Ausstattungsbereich beim Schauspiel Köln engagiert, bevor sie als freie Bühnen- und Kostümbildnerin zu arbeiten begann. In Köln, wo beide als Assistentinnen engagiert waren, lernten sich unsere Regisseurin und sie kennen, und Ingrids erste Arbeit war auch Helkes erste: Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“. Danach folgten noch zwei weitere gemeinsame Arbeiten, und nun wird die "Schneekönigin" ihre vierte gemeinsame Tat, für die sie nicht nur das Bühnenbild, sondern auch die Kostüme entworfen hat. An Zeichnungen für die Figurinen sitzt sie schon seit einer Weile, ich zitiere aus einer Mail vom 27. Juli, geschrieben mitten in den Theaterferien während der grossen Hitzwelle: „Und jetzt bin ich wieder in Erfurt, habe den Ventilator auf Stufe 3 gestellt und versuche mit den Kostümentwürfen für die Schneekönigin voranzukommen. Ich habe mir jetzt auch noch den Märchenfilm (UdSSR 1966) zugelegt, den ich vielleicht heute noch gucken werde. Ist bestimmt erfrischend bei der Hitze.“


Ich selber war letzte Woche zwei Tage in Hamburg und habe mit Ingrid an der Fassung gearbeitet. Hingefahren bin ich mit dem Gedanken, dass doch eigentlich gar nicht mehr so viel daran zu tun sein, aber wir haben dann doch zwei volle Tage mit dem Stück verbracht, noch viel geändert, einige Unklarheiten beseitigt und auch noch ganz neue Ideen gehabt! Es gibt immer wieder was zu entdecken! Dazu demnächst mehr.


In Hamburg erreichten uns per Mail (wie haben wir das nur früher gemacht??) Helkes erste Kostümzeichnungen, die ganz herrlich sind. Nach der Kostümabgabe Mitte September können Sie sicher die eine oder andere Figurine hier bewundern.


Doch für heute war’s das. Wieder viel zu lang. Ich übe noch!

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