Mittwoch, 8. September 2010

Wie man eine Tapete macht

Heute erreichten mich die ersten Fotos aus den Werkstätten. Meine Reporterin für allfällige Nachrichten aus der wunderbaren Welt der Theaterwerkstätten ist Elisa Alessi, unsere Ausstattungsassistentin, die diese ganz wunderbaren Fotos gemacht hat. Elisa ist die engste Mitarbeiterin der Bühnenbildnerin und sozusagen ein kommunikatives Bindeglied zwischen der "Kunst" und den Werkstätten. Sie betreut immer mehrere Stücke gleichzeitig, die "Schneekönigin" ist also längst nicht ihre einzige Aufgabe derzeit. Man sieht auf ihren Fotos, wie die Kollegen vom Malsaal gerade die Rosentapete aus dem ersten Bild (Dachboden) herstellen. Rosen spielen in dem Stück ja eine gewisse Rolle, und so wird dieses Motiv gleich am Anfang eingeführt.








Die Tapete wird mittels einer Schablone hergestellt. Elisa hat mir erklärt, wie das funktioniert: Die Schablone ist ein Textil, das auf einen Lattenrahmen gespannt ist, und dort, wo später Farbe sichtbar sein wird, sind Löcher. Die verschiedenen Farben (Rosen sind ja mindestens rot-grün) werden also in mehreren Durchgängen durch die Schablone aufgebracht, wobei der jeweils andersfarbige Teil natürlich immer abgedeckt werden muss. Und wenn man das einmal gemacht hat, rückt man die Schablone weiter, passgenau an das bereits bestehende Stück, und fängt beim nächsten Teil von vorne an. Nicht nur das Malen ist also Aufgabe unseres Malsaals, sondern auch die Herstellung der dazu notwendigen Utensilien, die Schablone ist also made in Malsaal.






Es gibt im Stück übrigens noch eine zweite Tapete – im Schloss bei Prinz und Prinzessin – die viel mehr Fläche einnimmt als dieser Streifen „übriggebliebener“ Rosentapete auf dem Dachboden (man sieht auf den Vorlagen ungefähr, wie es sein soll).






Diese Vorlage für die königlichen Schlosstapeten war Gegenstand regen Austausches zwischen Helke und Elisa während der Theaterferien. Sicher wird diese Tapete den Malsaal eine ganze Weile länger beschäftigen als jetzt die Rosen, und davon gibt es bestimmt später mehr zu berichten und zu zeigen

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