Montag, 4. Oktober 2010

Die Mitwirkenden - Liliane Steffen (Schneekönigin, Krähe, Räuber)

Eine Woche vor Probenbeginn ist es wohl nun an der Zeit (ich merke gerade, dass ich schon wie Andersen schreibe...), damit anzufangen, die Mitwirkenden vorzustellen. Da es acht an der Zahl sind (plus drei Statisten), ist das eine schöne Wochenaufgabe, die ich Tag für Tag in kleinen Häppchen erledigen werde.


Den Anfang soll natürlich die Schauspielerin machen, die die Titelfigur (und daneben auch noch eine Krähe und einen Räuber) spielt. Sie heisst Liliane Steffen und arbeitet das erste Mal bei uns. Und wie es der Zufall will, hat sie gerade vor ein paar Tagen eine entzückende Kurzbiografie geschickt, in der sie sich vorstellt. Es ist also die Schneekönigin höchstpersönlich, die sich hier vorstellt:


"Geboren wurde ich am 13.2.1972 in Thun. Aufgewachsen bin ich mit zwei jüngeren Geschwistern im Nachbarort Steffisburg.
Nach der Schule wollte ich zeichnen! (Es war schließlich auch das einzige Fach, in dem ich brillierte.) Deshalb besuchte ich 1988 / 89 den Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Bern. Danach entschied ich mich aber für das Lehrerseminar, weil ich mein Wissen erstmal lieber verbreitern als vertiefen wollte. (Das Lehrerseminar bot ja sehr viel Allgemeinbildung.)
Während dieser Zeit packte mich das Theaterfieber. Mit Freunden gründeten wir die Theatertruppe „Sysifusen“ und tourten mit unseren Stücken durch den Kanton Bern. („Gott“ von Woody Allen, „Dämonen“ von Lars Norén und „Das Ende der Welt“ von Matto Kämpf/Patrik Neuhaus). Dies bereicherte mein Leben ungemein und half mir aus der gefühlten, wohl post-pubertär bedingten Langeweile auszubrechen.
Nach der Lehrerausbildung wurde es ernst: Ich wollte Schauspielerin werden, unbedingt! Bei den Schauspielschulprüfungen erntete ich allgemeines Kopfschütteln. Manchmal reichte es zwar fast, aber eben nie ganz. Ich dachte mir, wenn es an den Schulen keinen Platz für mich gibt, dann vielleicht direkt am Theater! So spazierte ich 1995 in das Büro des Chefdramaturgen vom Berner Schauspielhaus und erklärte ihm, dass ich unbedingt am Theater irgendetwas machen wolle. Wenn möglich als Schauspielerin! Dieser Wunsch sollte zwar noch nicht in Erfüllung gehen, aber ich durfte als Hospitantin im Märchen „Die chinesische Nachtigall“ dabei sein. Das war sehr schön und lehrreich.
Noch gab ich mich nicht geschlagen. Ich zog nach Berlin und versuchte es an privaten Schauspielschulen. Es war unerschwinglich. Ich hörte auf.
Die letzte Chance, die ich mir gab, war die Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin. Und, oh Wunder, es klappte! (1998 – 2002 ) Dank zweier MIGROS-Stipendien gingen diese Jahre auch finanziell recht glatt über die Bühne.
Während und nach der Ausbildung spielte ich am Maxim Gorki Studio-Theater, im bat Studio-Theater, am Berliner Ensemble und zwei Jahre im festen Engagement in Köln. In dieser Zeit erhielt ich auch den Kulturförderpreis der Stadt Thun. ( 2002 )
Dann lockte die Freiheit. Ich blieb noch drei Jahre als Gast in Köln, spielte aber auch in einigen freien Projekten mit, z.B. im Schlachthaus Bern und der Roten Fabrik in Zürich als „Vreni“ (Kämpf/Debatin/Urweider/Lenz), oder in einem deutsch-norwegischen Projekt: „Hendrik, lyver du?“ Auch als Filmschauspielerin hatte ich einen ersten Auftritt im Schweizer-Kinofilm „Cannabis“. (2006)
Bald folgte eine Babypause, und danach durfte ich als Schauspiellehrerin an der Schauspielschule ETI in Berlin mein Debut geben. (ab 2009)
Mit dem Engagement fürs Weihnachtsmärchen sind für mich gleich drei lang gehegte Wünsche in Erfüllung gegangen: Endlich im Schauspielhaus Bern auf der Bühne stehen, da sozusagen, wo alles anfing. Endlich bei einem Märchen mitspielen und endlich wieder mit Ingrid Gündisch zusammen arbeiten!
Das ist extraklasse!"


Übrigens enthalte ich Ihnen ein Foto von Liliane Steffen noch vor. Irgendwie gibt es ein technisches Problem bei diesem Blog-Anbieter, so dass man momentan keine Fotos hochladen kann. Ich habe in den letzten Tagen verzweifelt versucht, die vielen Fotos aus den Werkstätten, die mir unsere Ausstattungsassistentin Elisa geschickt hat, hochzuladen - vergeblich. Sobald dieses Problem behoben ist, gibt's auch von dort wieder Neues zu berichten!

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